Unsicherheiten treiben Ölmarkt - Ukraine, Iran und schwache Nachfrage

Die Rohölpreise haben in der vergangenen Woche einen Anstieg verzeichnet, wobei der Nordsee-Rohölkontrakt Brent die wichtige Marke von 75 US-Dollar pro Barrel zurückerobern konnte. Haupttreiber dieser Entwicklung war eine gestiegene geopolitische Risikoprämie, begleitet von positiven Signalen für eine mögliche Erholung der Ölnachfrage aus China. Die Märkte reagierten sensibel auf verschiedene internationale Entwicklungen, die das Angebot und die Sicherheit der globalen Energieversorgung betreffen könnten.

Während der Nahostkonflikt in den Hintergrund rückte, stand der Ukraine-Krieg erneut im Fokus. Die Eskalation verschärfte sich, nachdem die Ukraine Waffen mit grösserer Reichweite einsetzte, die von westlichen Staaten geliefert wurden. Russland antwortete mit dem Einsatz neuer Raketentypen für Angriffe auf ukrainische Ziele, was die Spannungen weiter verschärfte. Diese Dynamik nährte Befürchtungen, dass es zu Störungen bei russischen Öl-Lieferungen kommen könnte. Gleichzeitig wächst die Unsicherheit rund um das iranische Ölangebot. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) setzte den Iran unter Druck, offene Fragen zu seinem Atomprogramm zu klären, worauf Teheran mit der Ankündigung reagierte, seine nuklearen Kapazitäten auszubauen. Diese Entwicklung könnte zusätzliche Sanktionen nach sich ziehen, auch wenn Russland voraussichtlich im UN-Sicherheitsrat ein Veto einlegen würde.

Trotz dieser Risiken blieben grössere Angebotsausfälle bisher aus, was eine deutliche und nachhaltige Preissteigerung verhinderte. Zudem bleiben die Nachfragetrends eher verhalten, was Erwartungen stützt, dass die OPEC+ ihre geplanten Produktionsausweitungen erneut aufschieben könnte. Die Fundamentaldaten deuten somit auf eine weiterhin robuste, aber nicht überhitzte Marktlage hin.

Zum Wochenbeginn setzten Händler auf Gewinnmitnahmen, was zu einer leichten Preiskorrektur führte. Gleichzeitig startete der EUR/USD-Wechselkurs fester in die Woche, was sich in der Schweiz rechnerisch in potenziell leicht sinkenden Inlandspreisen widerspiegeln könnte. Insgesamt bleibt die Marktlage jedoch von einer bullishen Grundstimmung geprägt, da geopolitische Risiken weiterhin präsent sind und kurzfristige Volatilitäten wahrscheinlich machen. Die kommenden Entwicklungen im Nahen Osten, der Ukraine und im Iran könnten dabei entscheidend sein, wie sich die Rohölmärkte in den nächsten Wochen bewegen.

Börsendaten 25.11.2024 um 08:34
ICE-Gasoil DEZ: 694.00
ICE-Brent JAN: 74.51
NY-Rohöl WTI JAN: 70.51
US-Dollar/CHF: 0.8903
Rheinfracht nach Basel: 28.00

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