Turbulente Woche an den Ölmärkten - Verluste trotz kurzfristiger Impulse

Die Rohölpreise an den Börsen ICE und NYMEX zeigen sich heute Morgen zwar mit einer leichten Aufwärtsbewegung, doch auf Wochensicht steuern sie bereits auf den dritten Rückgang in Folge zu. Hauptgrund dafür ist die Handelspolitik der Trump-Regierung.

Zu Beginn der Woche wurden die Preise noch von den neuen US-Strafzöllen gegen Kanada und Mexiko gestützt, die Trump am Wochenende verabschiedet hatte. Doch nachdem die beiden Länder vorerst einen Aufschub erhielten, verlor dieser Effekt an Bedeutung. Gleichzeitig traten Zölle gegen China in Kraft, woraufhin die Volksrepublik umgehend mit Vergeltungsmassnahmen reagierte. Trotz der zunächst bullischen Wirkung dieser Strafzölle überwogen an den Märkten die Sorgen vor einem möglichen Handelskrieg zwischen den beiden grössten Ölkonsumenten der Welt. Ein solcher Konflikt könnte nicht nur die Wirtschaft belasten, sondern auch die Ölnachfrage in beiden Ländern spürbar dämpfen.

Die OPEC+ hält sich bislang zurück und reagiert nicht auf Trumps Aufforderung, die Ölproduktion zu erhöhen, um die Preise zu senken. Der US-Präsident bekräftigte hingegen erneut, die heimische Ölproduktion ausweiten zu wollen. Diese Ankündigung belastete die Preise an den Ölbörsen in dieser Woche zusätzlich. Allerdings ist fraglich, inwieweit die US-Ölindustrie tatsächlich bereit ist, ihre Fördermengen in dem von Trump gewünschten Umfang zu steigern.

Zwischenzeitlich sorgte die Iran-Politik der US-Regierung für steigende Ölpreise, doch dieser Effekt erwies sich bislang nicht als nachhaltig. Die Marktteilnehmer warten noch ab, wie stark die neuen Sanktionen sowie eine strengere Umsetzung bestehender Massnahmen das Angebot des OPEC-Mitglieds tatsächlich reduzieren werden.

Die allgemeine Versorgungslage scheint aktuell weder in den USA noch in Europa angespannt zu sein. Das US-Energieministerium (DOE) meldete zur Wochenmitte einen deutlichen Anstieg der landesweiten Rohölvorräte. Gleichzeitig sorgen Wartungsarbeiten an Raffinerien in Europa – sowohl geplante als auch ungeplante – dafür, dass die Preise nicht nur an den Börsen, sondern auch am physischen Markt niedrig bleiben.

Kurz vor dem Wochenende richtet sich der Blick der Trader nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für Januar, der den Preisen noch einmal bedeutende Impulse geben könnte. Dennoch dürfte dies kaum ausreichen, um die Verluste der Woche auszugleichen. Bei den Inlandspreisen zeigt sich aktuell im Vergleich zu gestern allerdings ein leichtes Aufwärtspotenzial, nachdem sich der Gasoil-Kontrakt bereits am Donnerstagabend deutlicher von seinem Tagestief erholt hatte als die Rohölkontrakte.

Börsendaten 07.02.2025 um 08:05
ICE-Gasoil FEB: 707.00
ICE-Brent APR: 74.80
NY-Rohöl WTI MAR: 71.03
US-Dollar/CHF: 0.9065
Rheinfracht nach Basel: 16.00

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