Die Rohölpreise sind zu Wochenbeginn deutlich gestiegen und verzeichneten den stärksten Anstieg seit fast vier Wochen. Trotz neuer US-Zollankündigungen blieben Marktteilnehmer optimistisch – die Preise kletterten am Montag um fast zwei Prozent.
Auch heute behaupten sich die Notierungen an ICE und NYMEX und setzen ihre Erholung fort. Statt sich von den geopolitischen Spannungen verunsichern zu lassen, richten Händler ihren Fokus stärker auf die rückläufige Fördermenge Russlands, die das Angebot verknappt. Während drohende Handelskonflikte das Wachstum bremsen könnten, sorgt das knappe Angebot weiterhin für eine bullishe Grundstimmung.
Bereits zum Jahreswechsel hatten verschärfte Sanktionen gegen Russland den Spotmarkt belastet. Gleichzeitig hielt die starke saisonale Nachfrage die Preise auf einem hohen Niveau. Doch die Eskalation der Handelsstreitigkeiten durch US-Präsident Trump hatte die zuvor erzielten Gewinne schnell zunichtegemacht. Langfristige Handelskonflikte könnten die globale Konjunktur und damit auch die Ölnachfrage belasten.
Am Montag verschärfte Trump die Lage weiter, indem er Importzölle auf Stahl und Aluminium auf 25 Prozent anhob – ein Schlag für Exporteure aus Kanada, Brasilien, Mexiko, Südkorea und weiteren Ländern. Zudem hatte er bereits vergangene Woche Zölle auf chinesische Waren verhängt, woraufhin Peking umgehend mit Gegenzöllen reagierte – auch auf US-Ölimporte.
Insgesamt bleibt die Marktlage unklar: Während das knappe Angebot weiterhin für steigende Preise spricht, könnte die wachsende Unsicherheit im Handel mittelfristig die Nachfrage belasten.
Börsendaten 11.02.2025 um 08:43 Uhr
ICE-Gasoil FEB: 724.75$
ICE-Brent APR: 76.45$
NY-Rohöl WTI MAR: 72.84$
US-Dollar/CHF: 0.9117
Rheinfracht nach Basel: 19.50