Zu Beginn der Woche zeichnete sich aus charttechnischer Sicht eine potenziell günstige Gelegenheit für technische Verkäufe ab. Der Ölmarkt war durch die Jahresauftaktrallye auf ein 3-Monatshoch gestiegen, was Gewinnmitnahmen attraktiv machte. Doch die jüngsten Entwicklungen lassen das Bild für den kurzfristigen Horizont deutlich bullisher erscheinen. Langfristig bleibt jedoch die Aussicht auf eine Überversorgung in 2025 bestehen, was niedrigere Preise im Vergleich zum Vorjahr erwarten lässt.
Die aktuellen Sanktionen der USA gegen Iran und Russland könnten das globale Ölangebot kurzfristig weiter einengen. Gestern gab China bekannt, dass mehrere große Häfen Öltanker, die unter US-Sanktionen stehen, nicht mehr abfertigen wollen. Gleichzeitig sorgt kaltes Wetter in den USA für eine Stabilisierung der Preise, da sowohl auf der Angebots- als auch der Nachfrageseite zusätzliche Impulse entstehen. Viele Marktbeobachter setzen zudem auf wirtschaftliche Impulse durch angekündigte Konjunkturpakete. Insbesondere die Maßnahmen Chinas und mögliche Zinssenkungen könnten Investitionen fördern und die Nachfrage nach Öl ankurbeln.
Der Ölmarkt startet das Jahr mit starker Dynamik, getrieben durch positive Nachfrageerwartungen und kurzfristige Angebotsengpässe. Trotzdem bleibt der langfristige Ausblick von einer Überversorgung geprägt. Die heutigen DOE-Daten könnten weitere Hinweise auf die kurz- und mittelfristige Entwicklung geben. Für die Inlandspreise zeichnen sich aufgrund der derzeitigen Umstände ebenfalls Aufwärtspotenziale ab.
Börsendaten 08.01.2025 um 08:49
ICE-Gasoil JAN: 705.25$
ICE-Brent MAR: 77.35$
NY-Rohöl WTI FEB: 74.61$
US-Dollar/CHF: 0.9103
Rheinfracht nach Basel: 17.00