Ölmarkt bleibt angespannt: Angebot, Nachfrage und Politik im Fokus

Die Ölpreise sind nach einem kleinen Rückgang gestern weiterhin auf einem hohen Niveau, verglichen mit den letzten Wochen. Die neuen Sanktionen der US-Regierung gegen Russland verunsichern den Markt weiterhin. Der Analyst Yeap Jun Rong von IG betont, dass noch unklar sei, wie viel russisches Öl tatsächlich vom Weltmarkt verschwinden wird und ob andere Anbieter diesen Ausfall ausgleichen können. Dennoch hält er es für möglich, dass kurzfristig einige Händler Gewinne mitnehmen und damit den Preis etwas drücken.

Unterstützung für die Preise kam heute Morgen von den aktuellen Zahlen des American Petroleum Institute (API), die einen Rückgang der US-Rohölbestände zeigen. Gleichzeitig meldete der US-Ölindustrieverband jedoch einen deutlichen Anstieg der Benzin- und Destillatvorräte, was auf eine schwächere Nachfrage in den USA hindeuten könnte. Genauere Daten dazu werden am Nachmittag durch den Bericht des US-Energieministeriums (DOE) erwartet.

Das DOE hat gestern auch seinen Monatsbericht veröffentlicht. Darin wird für 2025 ein leichter Anstieg der US-Nachfrage um 0,2 Millionen Barrel pro Tag auf 20,5 Millionen Barrel pro Tag vorhergesagt. Die weltweite Nachfrage wurde dagegen leicht nach unten korrigiert, auf 104,1 Millionen Barrel pro Tag. Gleichzeitig gehen die Experten davon aus, dass das weltweite Angebot stärker steigen wird, was für das Jahr 2025 zu einem leichten Überschuss von 0,3 Millionen Barrel pro Tag führen könnte. In ihrem letzten Bericht im Dezember rechnete die Behörde noch mit einem knappen Defizit. Allerdings berücksichtigt die aktuelle Prognose die neuen Sanktionen gegen Russland noch nicht.

Auch bleibt unklar, wie die Energiepolitik der künftigen US-Regierung aussehen wird. Viele Händler hoffen auf mehr Klarheit, besonders zur heimischen Ölproduktion. Bis dahin dürften die Preise innerhalb einer gewissen Bandbreite schwanken.

Heute werden ausserdem wichtige Berichte der Internationalen Energieagentur (IEA) und der OPEC erwartet. Zudem könnten die Inflationszahlen aus den USA neue Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank (Fed) geben, was ebenfalls Auswirkungen auf die Ölpreise haben könnte.

 

Börsendaten 15.01.2025 um 08:50 Uhr

ICE-Gasoil FEB: 749.25$
ICE-Brent MAR: 80.46$
NY-Rohöl WTI FEB: 78.17$
US-Dollar/CHF: 0.9116

Rheinfracht nach Basel: 16.75

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