Die Ölpreise an den internationalen Handelsplätzen ICE und NYMEX sind auch zu Beginn der Woche gestiegen. Auslöser war das neue Sanktionspaket der US-Regierung gegen Russland, das bereits vor dem Wochenende deutliche Preissprünge verursachte. Sorgen um die Ölversorgung rückten damit wieder stärker in den Fokus.
Yeap Jun Rong, Analyst bei IG, kommentierte, dass die Diskussionen rund um die russischen Ölsanktionen in der vergangenen Woche der Haupttreiber für die Preisentwicklung waren. Obwohl die Marktstimmung aktuell bullish sei, betonte er, dass ein starker Katalysator nötig wäre, um einen langfristigen Aufwärtstrend einzuleiten.
Experten sind uneins über die Folgen der Sanktionen auf das globale Ölangebot. Während Goldman Sachs von einer möglichen Reduktion um bis zu 1,7 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgeht, schätzt ING den potenziellen Rückgang wesentlich niedriger ein – auf bis zu 700.000 B/T. Trotz dieser moderateren Prognose erwartet ING, dass selbst dieser Rückgang das erwartete Überschussangebot in diesem Jahr vollständig eliminieren könnte.
Ein möglicher Waffenstillstand im Gazastreifen könnte laut Vermittlern in naher Zukunft realisiert werden. Sollte es dazu kommen, könnte dies bearish auf die Ölpreise wirken. Eine Stellungnahme der Hamas zu einem vorgeschlagenen Abkommen steht allerdings noch aus.
Die Kombination aus geopolitischen Spannungen, Sanktionen und konjunkturellen Entwicklungen bestimmt derzeit die Lage auf dem Ölmarkt. Neue Daten der EIA sowie die Reaktion auf potenzielle Inflationsrisiken bleiben entscheidend für die kurzfristige Preisentwicklung.
Börsendaten 14.01.2025 um 08:36
ICE-Gasoil FEB: 740.25$
ICE-Brent MAR: 80.40$
NY-Rohöl WTI FEB: 78.30$
US-Dollar/CHF: 0.9155
Rheinfracht nach Basel: 16.75