Nachfragebedenken aus China belasten Ölpreise

Am Dienstagmorgen gaben die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX leicht nach, nachdem sie in den vergangenen Tagen stark angestiegen waren. Der Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bislang keine militärische Gegenreaktion Israels auf den Iran erfolgt ist und die iranischen Ölanlagen somit nicht beschädigt wurden. Dies veranlasste die Anleger, ihre Gewinne zu sichern.

Trotz des momentanen Preisrückgangs bleibt die Gefahr weiterer Preisanstiege bestehen. Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor ist Hurrikan Milton, dessen enorme Grösse das Risiko von Produktionsausfällen mit sich bringt. Gleichzeitig verschärft sich die Lage im Nahen Osten weiter, insbesondere durch die Ausweitung der Kämpfe im Libanon. Am Vortag wurde Israel sowohl von der Hisbollah als auch von der Hamas mit Raketen beschossen, was die Spannungen zusätzlich anheizt.

Bereits am Montag hatten die Ölpreise für Brent und WTI um mehr als drei Prozent zugelegt, nachdem sie in der vergangenen Woche um über 8 Prozent gestiegen waren. Auslöser dieser Rallye war ein Raketenangriff des Irans auf Israel am 1. Oktober, auf den Israel Vergeltung angedroht hatte. Der Markt reagierte insbesondere auf die Befürchtung, dass ein israelischer Gegenschlag iranische Ölanlagen treffen könnte, was das Ölangebot massiv beeinträchtigen würde.

Jedoch gibt es zunehmend Stimmen, die solch einen Angriff für eher unwahrscheinlich halten. Marktbeobachter weisen darauf hin, dass ein solcher Schritt zu weitreichende Folgen haben könnte. Zudem hat die OPEC+, wie die ANZ Bank bereits betonte, ausreichend Reservekapazitäten, um selbst einen kompletten Ausfall der iranischen Ölproduktion auszugleichen.

Ein weiterer Faktor, der den Ölmarkt belastet, sind enttäuschende Wirtschaftsaussichten aus China. Der Vorsitzende der chinesischen Wirtschaftsplanungsbehörde, Zheng Shanjie, stellte zwar neue wirtschaftliche Massnahmen vor, doch die Erwartungen der Anleger wurden nicht erfüllt. Trotz eines grossen Konjunkturpakets Ende September blieben die Pläne vage, was für Ernüchterung sorgte. Schon in der Vergangenheit haben ähnliche Massnahmen keine spürbare Erholung der Ölnachfrage in China bewirkt, weshalb heute erneut Sorgen um eine schwächelnde Nachfrage an den Märkten aufkommen.

Börsendaten 08.10.2024 um 08:54 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 718.25$
ICE-Brent DEZ: 79.68$
NY-Rohöl WTI NOV: 75.93$
US-Dollar/CHF: 0.8536

Rheinfracht nach Basel: 20.00

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