Jüngste Eskalation im Nahen Osten beeinträchtigt Preise

Die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX steigen am Montagmorgen, nachdem ein israelischer Angriff auf Hisbollah-Stellungen und ein darauffolgender Vergeltungsschlag der Miliz aus dem Libanon die Spannungen im Nahen Osten verschärft haben. Die Sorge um eine mögliche Ausweitung des Konflikts in der Region wächst mit der Eskalation.

Am Sonntag kam es zu einem der heftigsten militärischen Auseinandersetzungen seit Beginn des Gaza-Kriegs vor über 10 Monaten. Die Hisbollah feuerte hunderte Raketen und Drohnen auf Israel ab, während das israelische Militär nach eigenen Angaben mit etwa 100 Jets Ziele im Libanon bombardierte, um einen grösseren Angriff zu verhindern. Die iranisch unterstützte Hisbollah kündigte an, ihre Angriffe vorerst zu stoppen, betonte jedoch, dass die Feindseligkeiten mit Israel andauern werden, bis ein Waffenstillstand im Gazastreifen erreicht ist.

„Der Präventivschlag Israels gegen den Libanon am Wochenende, der einen bevorstehenden Angriff der Hisbollah verhindern sollte, hat zu einer stärkeren Markteröffnung geführt. WTI strebt zunächst 77,50 Dollar und dann 80,00 Dollar an“, so IG-Analyst Tony Sycamore. Hinzu kommt, dass die Verhandlungen über einen Waffenstillstand am Sonntagabend ergebnislos blieben, und eine Einigung nach wie vor in weiter Ferne liegt.

Ein weiterer Grund für den heutigen Preisanstieg könnte die mögliche Zinssenkung der Fed im nächsten Monat sein. Diese hatte Fed-Chef Jerome Powell in seiner Rede am Freitag auf der Wirtschaftskonferenz in Jackson Hole im Grunde bestätigt. Infolgedessen stiegen die Rohöl-Futures um mehr als zwei Prozent.

„Die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik hat die Stimmung am gesamten Rohstoffmarkt angehoben“, erklären die Analysten der ANZ. Sie gehen davon aus, dass die Fed im Laufe des Jahres schrittweise Zinssenkungen vornehmen könnte. Dies würde die zuletzt schwächelnde US-Wirtschaft stabilisieren und die Ölnachfrage stützen, was die Ölpreise an den Börsen positiv beeinflusst.

Insgesamt ist die Marktlage zu Beginn der Woche eher bullish, da die bevorstehende Zinswende und die Eskalation im Nahen Osten derzeit stärker ins Gewicht fallen als die schwache Nachfrageentwicklung in China.

 

Börsendaten 26.08.2024 um 08:33 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 713.00$
ICE-Brent OKT: 79.59$
NY-Rohöl WTI SEP: 75.42$
US-Dollar/CHF: 0.8471

Rheinfracht nach Basel:  21.00

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