Israel-Iran-Konflikt und US-Arbeitsmarktdaten im Fokus - Ölpreise bleiben volatil

Zum Wochenbeginn sorgte die Tatsache, dass Israel bei seinem Vergeltungsangriff am Samstag die iranischen Ölanlagen unversehrt gelassen hatte, zusammen mit Irans zunächst moderater Reaktion für fallende Ölpreise an den internationalen Börsen. Am Donnerstagabend jedoch stiegen die Preise für Brent und WTI wieder leicht an, da Marktakteure angesichts neuer Berichte über mögliche iranische Vergeltungsschläge erneut eine geopolitische Risikoprämie einkalkulierten.

Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Rohölpreise die Verluste von Freitag auf Montag vor dem Wochenende möglicherweise wieder aufholen könnten. Dennoch bleibt die Wahrscheinlichkeit gering, dass dies in eine längerfristige Preisrally mündet. „Der Markt kann die potenziellen Spannungen im Nahen Osten nicht ignorieren, aber es ist mittlerweile offensichtlich, dass weder Israel noch der Iran riskieren würden, durch unüberlegte Aktionen eine umfassendere Eskalation herbeizuführen“, kommentierte Vandana Hari, Gründerin von Vanda Insights.

In der kommenden Woche könnten die Finanzmärkte und insbesondere die Ölbörsen erneut durch mehrere Ereignisse beeinflusst werden. Neben dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl am 5. November und dem anstehenden Zinsentscheid des Offenmarktausschusses der US-Notenbank könnte auch die OPEC+ eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl das nächste reguläre Treffen der OPEC und ihrer Partner erst Anfang Dezember stattfindet, wird spekuliert, dass die Allianz bereits in den kommenden Tagen eine Verzögerung der geplanten Produktionssteigerung ankündigen könnte.

Ein solcher Schritt wäre zwar grundsätzlich preistreibend, könnte von den Märkten jedoch ebenso als Hinweis auf eine schwache Nachfrageentwicklung interpretiert werden – ein Umstand, der vor allem die Lage in China betrifft. Trotz verschiedener wirtschaftlicher Stützungsmassnahmen der chinesischen Regierung und des ersten Wachstums im Einkaufsmanagerindex für die Industrie seit sechs Monaten bleibt der Optimismus der Marktteilnehmer gedämpft. Die Unsicherheit über Chinas Nachfragepotenzial könnte schnell wieder zunehmen, falls die nächsten Konjunkturdaten enttäuschen sollten.

Bevor die Trader jedoch nächste Woche die langfristigen Entwicklungen berücksichtigen, liegt der Fokus bis zum Wochenende auf neuen Informationen zum Iran-Israel-Konflikt und den bevorstehenden US-Arbeitsmarktdaten für Oktober, die am Freitagnachmittag veröffentlicht werden. Diese Daten könnten sowohl die Erwartungen hinsichtlich der US-Nachfrage als auch die Spekulationen über die zukünftige Zinspolitik der Fed beeinflussen. Bis dahin bleiben die Ölfutures zunächst in der Nähe ihrer Tageshochs, was auf ein anhaltendes Aufwärtspotenzial bei den Inlandspreisen hindeutet.

Börsendaten 01.11.2024 um 08:30

ICE-Gasoil NOV: 680.25
ICE-Brent DEZ: 74.22
NY-Rohöl WTI DEZ: 70.72
US-Dollar/CHF: 0.8643

Rheinfracht nach Basel: 25.00

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