Nachem die Diskussionen um US-Strafzölle am Dienstag zunächst die Preisentwicklung an den Terminmärkten ICE und NYMEX bestimmt hatten, verlagerte sich der Fokus zum Handelsschluss in Europa wieder auf die Iran-Politik der Trump-Administration. Dies hatte direkte Auswirkungen auf die Ölpreise: Während Brent-Rohöl kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 75 Dollar gefallen war, konnte es sich bis zum Settlement wieder darüber stabilisieren.
Die von Donald Trump verfolgte Strategie des "maximalen wirtschaftlichen Drucks" gegenüber Teheran droht das Angebot aus dem Iran, dem drittgrössten Ölproduzenten der OPEC, erneut erheblich zu reduzieren. In einem von Trump unterzeichneten Memorandum wurde erneut das Ziel formuliert, die iranischen Ölexporte auf null zu senken – eine Massnahme, die bereits in seiner ersten Amtszeit angestrebt wurde.
Zusätzlich zum Iran-Thema beeinflusst auch ein Produktionsausfall am norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup das Marktgeschehen. Ein Stromausfall hatte dort am Dienstag die Förderung unterbrochen. Laut Angaben des Betreibers Equinor sind die Reparaturarbeiten bereits im Gange, und es wird an einem Zeitplan für die Wiederaufnahme der Produktion gearbeitet. Marktbeobachter sind gespannt, wann die Förderung wieder aufgenommen wird, da der bullishe Effekt des Produktionsstopps umso schneller abnimmt, je früher Equinor den Betrieb wieder hochfährt.
Ausblick auf die Inlandspreise
Am Morgen notieren die Ölfutures noch nahe den gestrigen Höchstständen, wenn auch leicht darunter. Bei den Inlandspreisen gibt es nach der starken Preisrally vom Dienstagnachmittag rechnerisch weiterhin Spielraum nach oben, sodass im Tagesverlauf noch Anpassungen an die Erhebungspreise von gestern möglich sind.
Börsendaten 05.02.2025 um 08:39
ICE-Gasoil FEB: 712.50$
ICE-Brent APR: 75.82$
NY-Rohöl WTI MAR: 72.43$
US-Dollar/CHF: 0.9033
Rheinfracht nach Basel: 16.00