Neben den geopolitischen Risikofaktoren stehen für die Trader an den Ölbörsen am heutigen Mittwoch die Daten zur US-Verbraucherpreisinflation für Juli sowie die wöchentlichen Ölbestandsdaten des DOE im Fokus. Beide Datensätze könnten den Ölfutures neuen Auftrieb geben, nachdem Brent und WTI den Preisanstieg vom Montag im gestrigen Handelsverlauf zumindest teilweise wieder abgegeben haben.
Der stärker als erwartete Rückgang der US-Erzeugerpreise, den das amerikanische Arbeitsministerium gestern für Juli bekannt gab, setzte den Dollar bereits unter Druck. Dies erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer deutlicheren Zinssenkung durch die Fed bei der September-Sitzung des Offenmarktausschusses. Da die Entwicklung der Erzeugerpreise als richtungsweisend für die Verbraucherpreise gilt, könnten auch die heutigen Verbraucherpreisindizes niedriger ausfallen als prognostiziert. Dies würde den Dollar weiter schwächen, was die in US-Dollar gehandelten Ölfutures für Trader ausserhalb der USA günstiger und damit attraktiver macht.
Zusätzlich zu diesem Effekt, von dem die Ölfutures gestern Nachmittag nicht profitieren konnten, würde eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinssenkung um 50 Basispunkte auch die Aussicht auf einen stärkeren Konjunkturschub und damit eine steigende Ölnachfrage in den USA verbessern. Ob die Kontrakte an ICE und NYMEX dadurch heute wieder Boden gutmachen können, bleibt abzuwarten.
Das Abwärtspotenzial an den Ölbörsen bleibt vorerst begrenzt, und die Ölfutures an ICE und NYMEX verzeichnen heute Morgen erneut eine Aufwärtsbewegung. Die Rheinfracht nach Basel ist im Vergleich zu letzter Woche gestiegen und beträgt aktuell Fr. 17.00 pro Tonne. Bei den Inlandspreisen deutet sich jedoch nach dem gestrigen Rückgang der Gasoil-Preise heute Morgen rechnerisch weiterhin Potenzial für Abschläge im Vergleich zu gestern an.
Börsendaten 14.08.2024 um 08:27
ICE-Gasoil SEP: 737.00$
ICE-Brent OKT: 81.21$
NY-Rohöl WTI SEP: 78.91$
US-Dollar/CHF: 0.8649
Rheinfracht nach Basel: 17.00