Ein Hin und Her zwischen Stabilisierung und Unsicherheit

In der vergangenen Woche zeigte sich am Ölmarkt eine gemischte Entwicklung: Während der Preis für Brent-Rohöl erstmals seit Mitte Januar wieder einen leichten Anstieg verbuchte, verzeichnete die US-Sorte WTI die vierte Woche in Folge einen Rückgang. Der Rückgang fiel jedoch geringer aus als zuvor und der Preis hielt sich oberhalb der wichtigen 70-Dollar-Marke.

Einer stärkeren Abwärtsbewegung dürfte unter anderem die Aussicht auf härtere US-Sanktionen gegen den Iran entgegengewirkt haben. Laut US-Finanzminister Scott Bessent plant Washington, die iranischen Ölexporte drastisch zu reduzieren – wenn nicht auf null, dann zumindest auf 100'000 Barrel pro Tag. Damit würde das Exportniveau auf ein ähnlich niedriges Niveau wie unter der ersten Trump-Regierung fallen.

Auch eine Verschärfung der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor hält Bessent für möglich, sollte der frühere US-Präsident Donald Trump dies im Falle eines erneuten Wahlsiegs anordnen. Der Fokus der Märkte liegt derzeit jedoch eher auf den angekündigten Gesprächen zwischen Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs. Diese könnten bereits in dieser Woche in Saudi-Arabien beginnen – allerdings ist unklar, ob auch Vertreter der Ukraine und der EU daran teilnehmen würden. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte ein Ende des Krieges in der Ukraine auch das Ende vieler westlicher Sanktionen gegen Russland bedeuten. Dies wiederum könnte das russische Ölangebot erhöhen und somit die Ölpreise unter Druck setzen. "Die Märkte reagieren empfindlich auf die Möglichkeit eines Waffenstillstands zwischen Russland und der Ukraine sowie auf eine mögliche Lockerung der Sanktionen gegen Moskau", erklärt Hiroyuki Kikukawa, Präsident von NS Trading. Allerdings gibt es unter Experten weiterhin unterschiedliche Einschätzungen dazu, inwiefern die Sanktionen das russische Ölangebot bisher tatsächlich beeinflusst haben.

Laut NS-Trading-Präsident Hiroyuki Kikukawa dürfte sich WTI zwischen 66 und 76 Dollar bewegen, da niedrigere Preise die US-Ölproduktion belasten könnten. Zusätzlich sorgt die zurückhaltende Zinspolitik der US-Notenbank für Unsicherheit, da höhere Zinsen die Wirtschaft und Ölnachfrage bremsen.

Zum Wochenbeginn könnte der Handel aufgrund des Feiertags in den USA (President’s Day) eher verhalten ausfallen. Zwar ist der elektronische Handel an der US-Rohstoffbörse NYMEX Globex mit verkürzten Handelszeiten möglich, doch viele US-Trader dürften das verlängerte Wochenende nutzen.

 

Börsendaten 17.02.2025 um 08:50 Uhr
ICE-Gasoil MAR: 709.75
ICE-Brent APR: 74.77
NY-Rohöl WTI MAR: 70.71
US-Dollar/CHF: 0.9004
Rheinfracht nach Basel: 19.50

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