Die letzten 24 Stunden waren äusserst volatil und turbulent an den Märkten. Donald Trump gewinnt überraschend deutlich die Wahl und wird am 6. Januar 2025 zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt.
Was wird uns hier in der Schweiz erwarten? Für Unternehmen, die in der Schweiz produzieren und ihre Waren in die USA exportieren wollen, dürfte die Wahl von Donald Trump keine gute Nachricht sein, sofern dieser hält, was er versprochen hat. Denn Trump hat angekündigt, Zölle von bis zu 20 Prozent auf alle Waren verhängen zu wollen, die importiert werden. Damit würden die Produkte von Schweizer Unternehmen auf dem US-Markt deutlich teurer und damit gegenüber einheimischen Produkten benachteiligt.
Zusätzlich erschwert würde die Situation für die Schweizer Unternehmen, falls die EU als Reaktion ebenfalls ihre Zölle anheben würde und es zu einem Handelskonflikt zwischen den USA und Europa käme. Denn auch die EU ist für die Schweizer Exportwirtschaft extrem wichtig. Allerdings: Ob Trump seine Drohungen tatsächlich wahr macht, ist völlig unklar. Denn Zölle würden die Preise in den USA erhöhen und damit auch den Konsumentinnen und Konsumenten in den USA schaden. Und Trump will sicher keinen weiteren Inflationsschub.
Viele Börsennotierte Unternehmen haben sich über den schnellen Wahlsieg gefreut. Unter Trump dürften auch Energiekonzerne in den USA profitieren, die auf die Gewinnung von fossilen Brennstoffen spezialisiert sind. Entsprechend geht es beim grössten Produzenten von Schieferöl- und -Gas, EOG Resources um 4 Prozent und bei den Konkurrenten EQT, sowie Southwestern Energy um über 7 Prozent nach oben. Der SMI schloss knapp 2 Prozent im Plus und auch die Kryptowährung Bitcoin schnellte auf den höchsten Stand alles Zeiten und war zeitweise über 9 Prozent im Plus gestern.
Der US-Dollar hat gestern ebenfalls deutlich zugelegt und liess die Ölpreise kräftig ansteigen. Gasoil hielt dann aber ab 16 Uhr dagegen und musste bei US-Börsenöffnung Federn lassen. Alles in allem ein äusserst volatiler Tag gestern.
Die langfristigen Auswirkungen in den kommenden Jahren müssen wir erst noch abwarten. Die erste Euphorie an den Märkten wird so schnell abflachen, wie sie gekommen ist. Bei Trump, der so erratisch ist, ist das Risiko durchaus gegeben, dass etwas aus dem Ruder läuft, auch wirtschaftlich, insbesondere, weil er ja Mehrheiten in beiden Kammern hat. Er traut sich jetzt alles zu, und er hat, anders als 2016, seine internen Kritiker aus dem Weg geräumt.
Börsendaten 07.11.2024 um 08:30
ICE-Gasoil November: 679.75
ICE-Brent Januar: 75.00
NY-Rohöl WTI Dezember: 71.69
US-Dollar/CHF: 0.8738
Rheinfracht nach Basel: 30.00