Sturm im Wasserglas

Die Aussicht auf eine erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September, könnte ein Absinken der Ölnotierungen verhindern. Im Zuge einer baldigen Zinswende erwarten die Marktteilnehmer eine höhere Wirtschaftsaktivität durch niedrigere Zinsen und damit eine steigende Ölnachfrage.

Die ebenfalls im September stattfindende US-Präsidentschaftswahl könnte den Markt zusätzlich nochmals durchschütteln. Gemäss den neusten Umfragen liegt Kamala Harris nun vor Trump. Nach der Bekanntgabe von Biden, nicht mehr zu kandidieren, rief dieser dazu auf, für Harris zu spenden. In den ersten 24 Stunden seit Bidens Appell gingen für ihre Kandidatur 81 Millionen Dollar an Spenden ein - ein Rekord in so kurzer Zeit. Ein weiterer wichtiger Faktor: Das Geld floss von mehr als 888.000 Einzelspendern von der Basis. Und wiederum zwei Drittel von ihnen spendeten in diesem Wahlkampf zum ersten Mal. Sie spendeten also nicht für Bidens Kampagne sondern explizit für Kamala Harris.

Nach dem gestrigen Aufwärtsmomentum kommen die Notierungen an ICE und NYMEX heute schon wieder unter Druck. Trotz des beachtlichen Rückgangs der US-Ölbestände überwogen an den Ölbörsen wieder die Sorgen um die chinesische Nachfrageentwicklung.

Bullishe Faktoren wie die US-Bestandsdaten oder auch die anhaltenden Waldbrände in Kanada spielen für die Marktteilnehmer damit heute kaum eine Rolle, so dass die fundamentale Lage wieder neutral bis bearish einzuschätzen ist. Bei den Inlandspreisen deuten sich heute ebenfalls Preisnachlässe an, aufgrund des volatilen Tagesverlaufes von gestern ergeben sich rein rechnerisch im Vergleich zu den gestrigen Vormittagspreisen allerdings kaum Preisunterschiede. Das aufbäumen der Kurse gestern war also eher ein Sturm im Wasserglas.

 

Börsendaten 25.07.2024 um 08:45 
ICE-Gasoil August 747.75
ICE-Brent September: 81.00
NY-Rohöl WTI September: 76.86
US-Dollar/CHF: 0.28

Rheinfracht nach Basel: 20.00