Sorgen um iranische Ölanlagen - Eskalation im Nahen Osten beeinflusst Rohstoffmärkte

Angriffe Israels auf iranische Ölanlagen als Vergeltung für den Raketenbeschuss durch den Iran zu Beginn der Woche. Auch heute dominiert der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran sowie dessen Verbündeten im Libanon, Gazastreifen und Jemen die Entwicklungen an den Ölmärkten. Die Gefahr einer weiteren Eskalation des Krieges bleibt hoch, insbesondere nachdem Israel angedroht hat, mit einem Gegenschlag auf den Iran zu reagieren. Gleichzeitig intensiviert das israelische Militär seine Aktivitäten im Libanon.

Die grösste Sorge der Marktteilnehmer ist, dass der Konflikt die Ölversorgung aus der Region beeinträchtigen könnte. Vishnu Varathan von der Mizuho Bank erklärte, es bestehe die Befürchtung, dass Israel gezielt iranische Ölproduktionsanlagen angreifen könnte, um den Iran wirtschaftlich zu schwächen. Obwohl die Preise bereits stark gestiegen sind, scheint der Markt das Risiko eines grossflächigen Krieges noch nicht vollständig eingepreist zu haben.

Die erhöhte Risikoprämie an den Ölbörsen überdeckt derzeit potenziell preisdämpfende Faktoren, wie die Wiederaufnahme der Ölproduktion und Exporte in Libyen oder die Entscheidung der OPEC+ vom Mittwoch, das Fördervolumen im Dezember zu erhöhen. Die 22 Mitgliedsstaaten der OPEC+ verfügen derzeit über ausreichende Reservekapazitäten, um mögliche iranische Ausfälle zu kompensieren. Sollte jedoch auch die Infrastruktur anderer Produzenten in der Region durch den Konflikt beeinträchtigt werden, könnte die Situation schnell kritisch werden.

Insgesamt bleibt die Marktlage daher bullish, auch wenn ein israelischer Angriff auf iranische Ölanlagen bisher nur spekulativ ist. Der starke Preisanstieg von gestern hat sich bereits auf die Inlandspreise ausgewirkt, die im Vergleich zu Mittwoch deutlich angestiegen sind.

Börsendaten 04.10.2024 um 08:47 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 704.50$
ICE-Brent DEZ: 77.58$
NY-Rohöl WTI NOV: 73.67$
US-Dollar/CHF: 0.8503  

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