Schwache Nachfrage bremst Ölpreise trotz Libyens Angebotskrise

Trotz eines stärkeren als erwarteten Wachstums im chinesischen Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für August dominierte zu Wochenbeginn die Enttäuschung über den schwachen Einkaufsmanagerindex der China Federation of Logistics & Purchasing die Märkte. Dies untermauert das Narrativ einer schwachen chinesischen Ölnachfrage, was grössere Preisanstiege an den Ölbörsen verhindert.

Laut ING-Analyst Warren Patterson bleibt der Ölpreis aufgrund anhaltender Sorgen um die chinesische Nachfrage unter Druck. Diese Nachfrageschwankungen überwiegen seiner Meinung nach sogar die Auswirkungen der Angebotsunterbrechungen in Libyen. Giovanni Staunovo von der UBS betont hingegen, dass die libyschen Ausfälle den Markt erheblich verknappen, solange die Krise anhält.

Gegenwärtig dämpfen jedoch die Aussicht auf eine Produktionssteigerung ab Oktober sowie die globalen Nachfragesorgen den Einfluss der libyschen Angebotsausfälle. Während sich der Fokus vor allem auf China richtet, verzeichnete die US-Energiebörse im Juni den niedrigsten Nachfragestand seit 2020. Dennoch gibt es Zuversicht, dass die US-Notenbank im September durch eine Zinssenkung neuen Schwung bringen könnte.

In den nächsten Wochen wird sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer verstärkt auf die USA richten, insbesondere auf die heute erwarteten API-Berichte und die DOE-Nachfragedaten. Nach dem Labor-Day-Wochenende, das das Ende der US-Fahrsaison markiert, werden diese Daten von entscheidender Bedeutung sein. Die Ölfutures an ICE und NYMEX zeigen momentan keine klare Richtung, notieren jedoch näher an den Höchstständen des Vortages, was leichtes Aufwärtspotenzial signalisiert.

 

Börsendaten 03.09.2024 um 09:23 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 700.50$
ICE-Brent Nov: 77.40$
NY-Rohöl WTI OKT: 74.14$
US-Dollar/CHF: 0.8526

Rheinfracht nach Basel: 34.00