Rohölmarkt zeigt Aufwärtstendenz trotz negativer Einflüsse

Nach drei aufeinanderfolgenden Wochen sinkender Rohölpreise an ICE und NYMEX zeichnet sich in dieser Woche erstmals wieder die Möglichkeit ab, dass Brent und WTI auf Wochenbasis zulegen könnten. Dies geschieht trotz der negativen Einflüsse des aktuellen Fed-Zinsausblicks und des Anstiegs der US-Ölbestände im Vergleich zur Vorwoche, die zur Wochenmitte die Ölfutures belastet hatten.

Einerseits liegt dies daran, dass Analysten und Händler weiterhin auf eine solide Nachfrageentwicklung über den Sommer hinweg setzen. Andererseits hat die Ankündigung der OPEC+ Anfang Juni, die freiwilligen Zusatzkürzungen einiger Mitglieder bis Oktober zurückzuführen, inzwischen kaum noch eine dämpfende Wirkung. Dies liegt daran, dass die OPEC+ unmittelbar nach ihrer jüngsten Sitzung betonte, dass die Rückführung der Zusatzkürzungen noch nicht endgültig beschlossen sei und von der Marktsituation im Herbst abhängen werde.

Die OPEC, die EIA sowie einige Analysten gehen davon aus, dass der Markt im dritten Quartal bzw. im zweiten Halbjahr ein Angebotsdefizit aufweisen dürfte, was die Ölpreise in dieser Woche ebenfalls stützte. Selbst wenn die zusätzlichen Produktionskürzungen der acht OPEC+-Mitglieder ab Oktober zurückgenommen würden, könnte das zusätzliche Angebot vom Markt möglicherweise ohne grösseren negativen Einfluss absorbiert werden.

Auch geopolitische Entwicklungen unterstützten in dieser Woche leicht die Ölpreise. Die Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Gazastreifen, die Anfang der Woche aufgekommen waren, haben sich mittlerweile zerschlagen. Zudem sorgten neue Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer erneut für Aufmerksamkeit.

 

Börsendaten 07.06.2024 um 08:40
ICE-Gasoil JUL: 764.75$
ICE-Brent AUG: 82.33$
NY-Rohöl WTI JUL: 78.11$
US-Dollar/CHF: 0.8948

Rheinfracht nach Basel: 23.00