Preise wieder fester

Der Antstieg der Öl-Futures setzt sich heute fort, nachdem die Anleger die bullishen Impulse der letzten Tage nicht mehr ignorieren konnten. Auch der OPEC-Monatsbericht und der DOE-Bestandsbericht von gestern fielen insgesamt bullish aus. Bereits am Dienstag hatten der EIA-Monatsbericht und die API-Daten auf Preisanstiege hingedeutet. Bei den Inlandspreisen ergeben sich dadurch – trotz des volatilen Tagesverlaufs am Mittwoch – im Vergleich zu Mittwochvormittag recht deutliche Preisaufschläge.

Zudem hat sich die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten wieder verbessert, was nicht zuletzt mit den heute anstehenden Inflationsdaten aus den USA zusammenhängt. Diese werden erneut sinkend erwartet, sodass sich die Anleger noch stärker an die Hoffnung auf eine erste Zinssenkung im September klammern. Dabei ignorieren sie allerdings die übliche Fed-Rhetorik, die besagt, dass es noch mehr Beweise für einen nachhaltigen Inflationsrückgang benötige, bevor die Zinsen gesenkt werden könnten. Diese Haltung hatte Fed-Chef Jerome Powell erst Mitte der Woche im Rahmen seines Rechenschaftsberichts vor dem US-Kongress erneut bestätigt. Zudem verwahrte er sich gegen die Andeutung, dass eine Zinssenkung im September als politischer Akt im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Herbst angesehen werden könnte.

An den Ölmärkten wirken unterdessen noch die DOE-Bestandsmeldungen nach. Die landesweiten US-Rohölbestände sind in der vergangenen Woche um 3,4 Millionen Barrel gesunken, während der Verbrauch von Flugzeugtreibstoff angesichts der anhaltenden Sommerreisesaison gestiegen ist. Die Benzinvorräte fielen während der US-Ferienwoche zum vierten Juli um 2 Millionen Barrel auf 229,7 Millionen Barrel, obwohl die Nachfrage nach dem Kraftstoff sogar minimal rückläufig war.

Auch die OPEC hält an den optimistischen Nachfrageprognosen der letzten Monate fest und rechnet sowohl für das restliche Jahr als auch für das kommende Jahr mit einem robusten Bedarfswachstum. In ihrem gestrigen Monatsbericht hob die Organisation explizit das starke Wirtschaftswachstum und den zunehmenden Flugverkehr während der Sommermonate hervor.

Insgesamt hat sich die fundamentale Ausgangslage mit den vielen optimistischen Signalen und Prognosen hin zu einer robusten Nachfrageentwicklung wieder leicht bullish entwickelt. Dazu trägt auch die unverwüstliche Hoffnung der Trader auf eine Zinssenkung der Fed im September bei, obwohl diese aus unserer Sicht eher unwahrscheinlich bleibt.

Börsendaten 11.07.2024 um 09:11

ICE-Gasoil JUL: 780.75$
ICE-Brent SEP: 85.59$
NY-Rohöl WTI AUG: 82.57$
US-Dollar/CHF: 0.8997

Rheinfracht nach Basel: 20.00