OPEC+ und globale Faktoren im Fokus

Die Rohölpreise stiegen letzte Woche wieder, nachdem sie in den drei vorhergehenden Wochen gesunken waren und zeitweise die wichtigen Marken von 80 Dollar Brent und 75 Dollar WTI unterschritten hatten.

Trader setzten zunächst auf fallende Preise, nachdem die OPEC+ angekündigt hatte, die freiwilligen Produktionskürzungen ab Oktober schrittweise zurückzuführen. Als die Allianz klarstellte, dass es nur Produktionssteigerungen bei entsprechender Marktlage geben würde, zogen die Preise schnell wieder an.

Analysten von EIA und OPEC erwarten für das dritte Quartal oder das gesamte zweite Halbjahr 2024 ein Angebotsdefizit, was die Preise weiter steigen liess. Zudem zeigte ein Rückgang der US-Inflation im Mai positive Auswirkungen.

Die Hoffnungen auf ein Ende des Krieges im Gazastreifen wurden enttäuscht, da die Hamas Änderungen an einem von den USA vorgeschlagenen Waffenruheplan forderte, was Israel leider als Ablehnung wertete. Im Roten Meer kam es zu Angriffen der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe, um Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen.

Die Konjunkturdaten aus China boten kein klares Bild. Die Industrieproduktion wuchs im Mai schwächer als erwartet, während die Einzelhandelsumsätze stärker stiegen. Bearish wirkten jedoch die Daten zur Rohölverarbeitung der chinesischen Raffinerien, die sowohl im Jahres- als auch im Monatsvergleich einen Rückgang zeigten. Experten gehen davon aus, dass der Rohöldurchsatz in China 2024 stagnieren oder zurückgehen wird, was auf die Krise im Immobiliensektor zurückzuführen ist. Sollte der Rohöldurchsatz tatsächlich sinken, wäre dies der erste Rückgang seit 2004.

 

Börsendaten 17.06.2024 um 09:27 Uhr

ICE-Gasoil JUL: 762.50$
ICE-Brent AUG: 82.54$
NY-Rohöl WTI JUL: 78.38$
US-Dollar/CHF: 0.8906

Rheinfracht nach Basel: 23.00