Ölpreise weiterhin unter Druck

Zu Beginn der Woche setzten die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX die Verluste vom Freitag fort. Sowohl Brent als auch WTI-Öl erreichten neue Tiefststände für November. Besonders auffällig war, dass WTI beim gestrigen Settlement wieder deutlich unter der Marke von 70 Dollar schloss – ein psychologisch wichtiger Wert für den Markt.

Laut Warren Patterson, Analyst bei der ING Groep NV, gibt es mehrere Gründe für den anhaltenden Druck auf die Ölpreise. Dazu zählen der starke US-Dollar, Sorgen über die Ölnachfrage und die Erwartung, dass sich die Ölbilanz bald entspannt. Patterson erklärt, dass sich die Marktlage für das nächste Jahr erst dann verbessern könnte, wenn die OPEC+ ihre geplanten Produktionssteigerungen stark verzögert.

Eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran, den drittgrössten Ölproduzenten der OPEC, würde die Preise normalerweise stützen. Doch aktuell wirkt der starke Dollar dagegen: Seit dem Wahlsieg von Trump hat der Dollar deutlich zugelegt, was den in Dollar gehandelten Ölpreis für Käufer ausserhalb der USA teurer macht. Dies hat die Nachfrage zuletzt gedämpft.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Nachfrage aus China. In dieser Woche werden OPEC, EIA und IEA ihre aktuellen Monatsberichte veröffentlichen, die hoffentlich mehr Klarheit bringen. Das jüngst angekündigte Konjunkturpaket Chinas, das viele als enttäuschend empfinden, dürfte dabei allerdings noch nicht berücksichtigt sein.

Im heutigen Tagesverlauf liegt der Fokus auf dem Monatsbericht der OPEC. Schon im Oktober hatte die Organisation ihre Prognosen für die Ölnachfrage leicht gesenkt.

 

Börsendaten 12.11.2024 um 08:38 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 656.50$
ICE-Brent JAN: 71.85$
NY-Rohöl WTI DEZ: 68.03$
US-Dollar/CHF: 0.8822

Rheinfracht nach Basel: 33.50