Zu Beginn des neuen Monats blieben die Ölpreise auf einem hohen Niveau. Kurz vor dem US-Nationalfeiertag am Donnerstag hoffen viele auf eine anziehende Sommernachfrage, die bisher hinter den Erwartungen zurückblieb.
Die American Automobile Association (AAA) prognostizierte vor knapp zwei Wochen einen Anstieg des Reiseverkehrs um den 4. Juli um etwa 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Erwartungen könnten zu einer Erholung der Benzinnachfrage nach einem schwachen ersten Halbjahr 2024 beitragen, wie Analysten der ANZ Bank schreiben.
Später im Jahr könnte auch eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed die Ölnachfrage indirekt ankurbeln. Spekulationen über einen Zinsschritt im September nahmen nach jüngsten US-Konjunkturdaten zu, da der ISM-Einkaufsmanagerindex für Juni eine stärkere Kontraktion der US-Industrie zeigte und der Preisdruck im verarbeitenden Gewerbe abnahm.
In dieser Woche richtet sich der Fokus auf die monatliche US-Arbeitsmarktstatistik, die am Freitag erwartet wird. Sollte diese eine Abkühlung anzeigen, würde die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September steigen, was auch die Ölfutures stützen könnte.
Geopolitische Risiken und die beginnende Hurrikan-Saison im Atlantik verhindern umfangreichere Abwärtskorrekturen auf der Angebotsseite. Der Hurrikan "Beryl", der Richtung Jamaika unterwegs ist, wird voraussichtlich die US-Ölproduktion im Golf von Mexiko nicht beeinträchtigen, sofern er seinen Kurs hält. Die frühe Entstehung des Hurrikans könnte jedoch auf eine stürmische Saison hindeuten, die die US-Ölanlagen treffen könnte.
Unklar bleibt, ob und wie stark die OPEC+ ab Oktober ihre Produktionsmengen erhöhen wird. Die Allianz will die geplanten Produktionssteigerungen von der Marktsituation abhängig machen, sodass noch nichts sicher ist.
Börsendaten 02.07.2024 um 8:33
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