In dieser Woche sind die Rohölpreise zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Grund dafür ist die Erwartung eines Angebotsdefizits im nächsten Quartal. Die OPEC+ hat zwar angekündigt, die freiwilligen Zusatzkürzungen ab Oktober zurückzufahren, dies aber von der Marktsituation abhängig gemacht.
Marktteilnehmer erwarten, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinsen bis Jahresende zweimal senken wird, trotz anderslautender Prognosen der Fed-Mitglieder. Schwache US-Konjunkturdaten haben diese Erwartung gestützt, da Zinssenkungen die Konjunktur und somit die Ölnachfrage ankurbeln könnten.
Laut den kürzlich veröffentlichten DOE-Daten stieg die Ölnachfrage in den USA deutlich an, nachdem sie zu Beginn der Fahrsaison enttäuscht hatte. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Trend den Sommer über anhält. Vivek Dhar, Analyst bei der Commonwealth Bank of Australia, sieht eine angespannte Versorgungslage in den USA, warnt jedoch vor dem Risiko einer schwachen chinesischen Ölnachfrage.
Auf der Angebotsseite bleibt unklar, wie lange der Produktionsausfall in Nigeria andauert und welche Auswirkungen die Probleme an der Pernis-Raffinerie in Europa haben werden. In den USA könnten Tropenstürme und Hurrikans die Produktion beeinträchtigen, da die Hurrikan-Saison begonnen hat. Zusätzlich könnten geopolitische Spannungen, wie die Angriffe der Ukraine auf russische Raffinerien und der Nahostkonflikt, die Preise weiter beeinflussen.
Börsendaten 21.06.2024 um 08:30
ICE-Gasoil JUL: 786.00$
ICE-Brent AUG: 85.75$
NY-Rohöl WTI JUL: 81.35$
US-Dollar/CHF: 0.8916
Rheinfracht nach Basel: 22.50