Ölmärkte unter Druck - OPEC+ und Libyen erhöhen das Angebot

An den Ölmärkten endet eine volatile Woche mit deutlichen Verlusten in den letzten beiden Tagen. Zu Beginn gab es durch das chinesische Konjunkturpaket noch etwas Aufwind, doch zum Schluss rückt der erwartete Produktionsanstieg der OPEC+ in den Fokus.

„Libyen und OPEC+ waren die zentralen Themen der Woche“, so die Analysten von FGE. In Libyen konnte der Streit um die Zentralbank beigelegt werden, was die Ölförderung wieder steigen lässt. Im August lag der Export noch bei 1 Mio. B/T, Ende September waren es nur noch 400.000 B/T. Experten erwarten nun eine Rückkehr auf über 500.000 B/T.

Zusätzlich hält die OPEC+ an ihrem Plan fest, ab Dezember die Kürzungen von 2,2 Mio. B/T schrittweise zurückzufahren. Bereits Ende des Jahres sollen 180.000 B/T wieder auf den Markt kommen. Trotz niedriger Preise scheint Saudi-Arabien mit dieser Entwicklung einverstanden zu sein.

Die Marktstimmung bleibt angespannt. Spekulative Händler haben sogar erstmals Netto-Shortpositionen bei Brent aufgebaut. Gleichzeitig schwindet das Vertrauen in die chinesischen Konjunkturmassnahmen. Hurrikan Helene hat kaum Auswirkungen auf die US-Energieinfrastruktur und auch im Nahen Osten gibt es keine Anzeichen für eine Eskalation.

Unsere Einschätzung bleibt bearish, da für das kommende Jahr ein Überangebot erwartet wird. Die OPEC+ wird nächste Woche ihr weiteres Vorgehen besprechen. Die Inlandspreise sind im Vergleich zu gestern leicht gesunken, blieben aber über den Tag stabil.

 

Börsendaten 27.09.2024 um 08:40 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 656.75$
ICE-Brent NOV: 71.78$
NY-Rohöl WTI OKT: 67.82$
US-Dollar/CHF: 0.8468

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