(Liefer)Situation weiterhin angespannt

Nach dem Explosionsanschlag auf die Hisbollah im Libanon sind die Ölpreise wieder angestiegen. Die Trader an den Öl Börsen preisten eine neue Eskalationsstufe im Nahostkonflikt ein. Obwohl der fundamentale Hintergrund immer noch bearish ist, beginnt sich die extreme Baisse-Stimmung aufzulösen. Der jüngste Vorfall im Libanon hat die Unsicherheit eines grösseren Konflikts wieder aufleben lassen, was sich auf das Ölangebot auswirken könnte.

Die US-Notenbank hat gestern wie erwartet die Leitzinsen gesenkt. Nach mehreren Erhöhungen seit dem Pandemie-Ausbruch 2020 lag dieser mit einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent seit dem 23. Juli 2023 auf dem höchsten Stand seit 23 Jahren. Jerome Powell hat gestern bekanntgegeben, dass der Satz um 50 Basispunkt gesenkt wird. Er liegt nun in der Spanne zwischen 4.75 und 5 Prozent. Der jüngste Fed-Entscheid ist in mehrfacher Hinsicht historisch: Zum einen hat es eine solch starke Zinsreduktion zuletzt vor 4 Jahren, in der Corona-Zeit, gegeben, zum anderen war schon lange nicht mehr so unklar, was die Fed machen würde. Normalerweise bereitet sie Anleger darauf vor, was sie zu erwarten haben. Das war dieses Mal nicht deutlich. Dieses Thema ist nun (vorerst) vom Tisch, sodass man sich an den Öl Börsen nun wieder auf die fundamentale Marktsituation konzentrieren kann.

In Inland ist die Liefersituation weiterhin angespannt. Die Lieferfristen betragen 3-4 Wochen, da die Händler durch die fallenden Ölpreise regelrecht überrannt wurden. Es bietet sich an, frühzeitig zu bestellen und keine Leerstände zu produzieren. Dies entlastet die Kapazitäten, sowie den eigenen Geldbeutel. Zur aktuellen Stunde sind die Notierungen stark steigend. Warten wir mal ab, was der Handelstag heute bringt.

 

Börsendaten 19.9.2024 um 08:40
ICE-Gasoil Oktober 663.75
ICE-Brent November: 74.09
NY-Rohöl WTI Oktober: 71.20
US-Dollar/CHF: 0.8473

Rheinfracht nach Basel: 28.00