Hohe Volatilität trotz geringem Handelsvolumen

Der vierte Juli ist der amerikanische Nationalfeiertag. Es wird heute mit eher geringem Handelsvolumen gerechnet, da die amerikanischen Börsen geschlossen sind.

Die ausgeprägte Volatilität war gestern schön zu beobachten. Runter, hoch, runter und wieder steil hoch. Alles innerhalb eines Handelstages. Mühsam für Händler, da Offerten für das physische Produkt sofort nach Abgabe wieder ungültig wurden. Positiv für Spekulanten, welche durch die starken Bewegungen grosse Gewinne realisieren konnten.

Insgesamt bleibt die Nachfrageentwicklung in den USA Thema Nummer eins am Ölmarkt. Während das DOE gestern zwar den grössten Rohölabbau seit fast einem Jahr gemeldet hatte, blieb der Nachfrageanstieg bei Benzin eher verhalten. Zudem enttäuschten auch die gestern erschienenen Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten und befeuerten die Angst vor einer wirtschaftlichen Abkühlung, die auch die Nachfrage beeinträchtigen würde.

Dank der momentanen Wetterlage lässt die Rhein-Thematik noch ein wenig auf sich warten. Also werfen wir einen Blick über den grossen Teich. Dort hat mittlerweile die Hurrikan-Saison gestartet. Der erste verheerende Hurrikan dieser Saison namens Beryl wütet aktuell noch mit Stärke vier vor der Dominikanischen Republik und Haiti und wird heute aller Voraussicht nach an Jamaikas Südwestküste vorbeiziehen – dann allerdings schon abgeschwächt auf Stärke drei. Tatsächlich hat Beryl ihren Kurs inzwischen leicht angepasst und wird weiter nördlich in den Golf von Mexiko einziehen, als bisher angenommen – und damit auch näher an die Offshore-Anlagen vor der amerikanischen Küste herankommen.

Allerdings gehen Meteorologinnen und Meteorologen inzwischen davon aus, dass der Hurrikan am Sonntag mit Stärke eins auf die mexikanische Halbinsel Cancún treffen und dann nur noch als Tropensturm durch den Golf ziehen wird. Endgültig auf Land treffen dürfte Beryl Anfang nächster Woche, ebenfalls wohl etwas nördlicher als bisher angenommen. Über Land wird sich der Sturm dann allerdings schnell weiter abschwächen. Obwohl Beryls Verlauf nun näher an den US-amerikanischen Ölanlagen vor und an der Küste von Texas und Louisiana liegt, wird die Kraft des Sturmes zum Ende der Woche wohl nicht mehr ausreichen, um spürbare Schäden zu verursachen.

Börsendaten 04.07.2024 um 8:30
ICE-Gasoil Juli 797.75
ICE-Brent September: 86.82
NY-Rohöl WTI August: 83.30
US-Dollar/CHF: 0.9005
Rheinfracht nach Basel: 19.00