Der Tag beginnt unterhalb des Freitagsniveaus, was hauptsächlich auf die Hoffnungen auf eine Einigung zwischen Hamas und Israel zurückzuführen ist. Beide Seiten scheinen sich angenähert zu haben, wodurch eine Waffenruhe möglich erscheint.
Ein erfolgreicher Durchbruch würde die Risikoprämie an den Märkten deutlich senken, da die Angriffe auf Frachtschiffe und Öltanker im Roten Meer dann möglicherweise aufhören würden. Ein nachhaltiger Deal zwischen Hamas und Israel könnte die Ölpreise um einige Dollar senken, obwohl der Konflikt die Ölförderung selbst nicht beeinträchtigt hat.
In Iran hat sich der gemässigte Präsidentschaftskandidat Pezeshkian gegen den Hardliner Jalili durchgesetzt. Pezeshkian hatte im Wahlkampf zu einem konstruktiven Dialog mit dem Westen aufgerufen, um die internationale Isolation des Iran zu beenden. Es wird erwartet, dass unter seiner Führung die Atomverhandlungen wieder aufgenommen werden und neues Momentum erhalten.
Die Wiederaufnahme der Ölförderung im irakischen Kirkuk erhöht das Ölangebot und wirkt sich somit ebenfalls preissenkend auf die Ölmärkte aus. Dem gegenüber stehen jedoch auch preistreibende Entwicklungen. In Kanada gibt es weiterhin Förderunterbrechungen aufgrund von Waldbränden, die die Anlagen bedrohen, während Sturm Beryl Kurs auf die US-Ölanlagen nimmt.
Die Auswirkungen sind dabei ambivalent. Abschaltungen von Offshore-Ölförderanlagen reduzieren das Angebot und stützen die Rohölpreise. Durch Raffinerieausfälle wird jedoch auch weniger Rohöl nachgefragt, was preissenkend für Brent und WTI wirkt. Gleichzeitig werden weniger Produkte hergestellt, was die Preise für Benzin und Destillate unterstützt. Letztendlich ist der Gesamteffekt eines Sturmes, je nach Umfang und Dauer der Ausfälle, eher preistreibend einzustufen.
Börsendaten 08.07.2024 um 8:47
ICE-Gasoil Juli 788.75
ICE-Brent Sep.: 86.17
NY-Rohöl WTI August: 82.70
US-Dollar/CHF: 0.8947
Rheinfracht nach Basel: 20.00