Gemischte Signale – Zukunft des Ölmarkts bleibt unklar

Die Öl-Futures handeln heute Morgen nahe ihrer Tiefststände vom Vortag und sind nach dem Anstieg am Mittwoch wieder unter Druck geraten. Hauptfaktoren für den Markt bleiben die Entwicklung der Nachfrage in China, die Zinspolitik der USA und der Kurs des US-Dollars.

Der Dollar hatte gestern bereits durch die Aussicht auf baldige Zinssenkungen und besser als erwartete Arbeitsmarktdaten in den USA Auftrieb erhalten. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs anderen wichtigen Währungen misst, stieg zum zweiten Mal in Folge. Ein stärkerer Dollar macht in dieser Währung gehandelte Kontrakte für ausländische Investoren teurer, was den Ölpreis unter Druck setzt.

Auch das Fehlen konkreter Stimulierungsmassnahmen auf dem „Dritten Plenum“ des wichtigsten Ölimporteurs China belastete die Ölmärkte, meint der Ölmarktanalyst Daniel Hynes von der ANZ. Am Montag hatten aktuelle Wirtschaftsdaten für das zweite Quartal ein Wachstum von nur 4,7 Prozent gezeigt, nachdem zuvor 5,1 Prozent erwartet worden waren. Die schwächelnde chinesische Wirtschaft beeinträchtigt den Ölmarkt, da man sich bisher auf ein robustes Nachfragewachstum verlassen konnte.

„Der Ölmarkt befindet sich wieder einmal in einer engen Handelsspanne“, sagt Warren Patterson von ING. „Wachsende Sorgen um die chinesische Nachfrage begrenzen den Markt, nachdem Anfang der Woche eine Reihe von Daten auf ein schwächeres Nachfragebild hinwiesen.“ Er erwähnt auch die Waldbrände in Kanada und die unerwarteten Rückgänge der Rohölbestände, die vom DOE gemeldet wurden.Beim Beratungsunternehmen FGE warnt man vor einem pessimistischen Trend bei den Lagerbeständen in diesem Monat. Die Analysten dort weisen darauf hin, dass die Rohölvorräte langsamer als üblich abgebaut wurden und die weltweiten Kraftstoffvorräte in der vergangenen Woche gestiegen sind, was negativ zu bewerten ist.

Die grundlegende Marktsituation wird zum Ende der Woche neutral eingeschätzt, da sowohl positive als auch negative Faktoren im Spiel sind und unklar bleibt, in welche Richtung sich die Marktteilnehmer kurz- und mittelfristig bewegen werden. Daher ergeben sich bei den Inlandspreisen im Vergleich zu den Erhebungen von gestern kaum Veränderungen.

Börsendaten 19.07.2024 um 09:42 Uhr
ICE-Gasoil Aug: 758.00$
ICE-Brent SEP: 84.52$
NY-Rohöl WTI AUG: 82.09$
US-Dollar/CHF: 0.8884

Rheinfracht nach Basel: 20.00