Entwicklung im Nahen Osten im Mittelpunkt

Der Iran lässt Israel weiterhin auf die angekündigte Vergeltung für die Tötung des ehemaligen Hamas-Anführers Haniyeh in Teheran warten, die die iranische Regierung Israel zuschreibt. Obwohl der Drohnen- und Raketenangriff der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz auf Israel am Dienstag zunächst den Eindruck erweckte, als würde damit auch der Schlag Irans beginnen, wurde dies von der Hisbollah umgehend dementiert.

Dementsprechend ist auch die jüngste Abwärtsbewegung an den Ölbörsen mit Vorsicht zu genießen. Die Stimmung an den Finanzmärkten hat sich beruhigt, und der Rohölpreis hat seine Talfahrt gestoppt. Es sieht jedoch nach einer vorläufigen Bodenbildung aus. Die Ölmarktteilnehmer behalten die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten genau im Auge, preisen jedoch keine Angebotsrisikoprämie ein. Diese wird vermutlich wieder eingepreist, sobald der Vergeltungsschlag Irans beginnt. Sollte dieser allerdings nicht zu einem großflächigen Krieg im Nahen Osten führen, der umfangreiche Angebotsausfälle mit sich bringt, ist anzunehmen, dass die Risikoprämie auch schnell wieder entfällt.

Es ist jedoch voraussichtlich zu erwarten, dass auch heute die Entwicklungen im Nahen Osten im Mittelpunkt stehen werden. Aus diesem Grund halten wir vorerst an unserer eher bullischen Einschätzung der fundamentalen Konstellation fest. An der ICE und der NYMEX richten sich die Öl-Futures bereits wieder nach oben aus. Bei den Inlandspreisen ist derzeit jedoch noch keine klare Tendenz im Vergleich zu den Erhebungspreisen von gestern erkennbar.


Börsendaten 07.08.2024 um 09:02
ICE-Gasoil AUG: 703.50$
ICE-Brent OKT: 76.49$
NY-Rohöl WTI SEP: 73.25$
US-Dollar/CHF: 0.8564

Rheinfracht nach Basel: 15.00