Die Rohölpreise an ICE und NYMEX sanken letzte Woche zum zweiten Mal in Folge, hauptsächlich aufgrund der zunehmenden Sorgen über die Nachfrageentwicklung in China. Der US-Rohölkontrakt WTI konnte sich knapp oberhalb von 80 Dollar pro Barrel halten.
Neben enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China wirkten auch Nachrichten aus dem chinesischen Raffineriesektor negativ. Nachdem das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Ende letzter Woche nach dem "Dritten Plenum" keine bedeutsamen Ankündigungen zur weiteren Wirtschaftsförderung machte, senkte die chinesische Notenbank (PBOC) überraschend zu Beginn der neuen Handelswoche ihre Leitzinsen. Der einjährige und der fünfjährige Leitzins wurden jeweils um 10 Basispunkte auf 3,35 bzw. 3,85 Prozent gesenkt. Ob dies die Kauflaune an den Ölbörsen steigert, bleibt abzuwarten.
Der eskalierende Konflikt zwischen Israel und der jemenitischen Huthi-Miliz brachte heute Morgen Unterstützung für die Ölfutures. Grössere Auswirkungen auf die Preise dürften sich aber erst bei umfangreichen Angebotsausfällen zeigen.
In den USA verfolgt man die Präsidentschaftswahlkampagnen und deren Einfluss auf die Zinsentwicklung. Die nächste Sitzung des OPEC+ Kontroll- und Planungskomitees (JMMC) könnte Hinweise darauf geben, ob die geplanten Produktionssteigerungen ab Oktober verschoben werden.
Börsendaten 22.07.2024 um 09:39 Uhr
ICE-Gasoil Aug: 745.50$
ICE-Brent SEP: 83.00$
NY-Rohöl WTI AUG: 80.40$
US-Dollar/CHF: 0.8880
Rheinfracht nach Basel: 20.00