Die Finanzmärkte haben sich von Rezessionsängsten erholt

Nachdem die Preise der beiden Rohölkontrakte Brent und WTI vier Handelstage in Folge gefallen waren, stiegen sie am gestrigen Mittwoch erstmals wieder. Dies war nicht nur auf die zunehmenden geopolitischen Risiken zurückzuführen. Auch die Erholung der Finanzmärkte von den jüngsten Rezessionsängsten, die durch enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA gegen Ende letzter Woche ausgelöst wurden, hatte Auswirkungen auf die Ölbörsen.

Die Angst vor einem Abschwung der US-Konjunktur ging einher mit der Sorge um die Entwicklung der Ölnachfrage des weltweit grössten Ölkonsumenten. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass Wirtschaftsindikatoren aus China seit geraumer Zeit immer wieder Bedenken hinsichtlich der Ölnachfrage des Landes ausgelöst hatten. Obwohl die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten am gestrigen Mittwoch aufgrund der erneuten Abbauten der Rohölvorräte zunächst einen bullishen Effekt auf die Ölfutures hatten, meldete das DOE für die vergangene Woche jedoch erneut einen Rückgang der US-Ölnachfrage.

Die EIA geht für das zweite Halbjahr von steigenden Rohölpreisen aus. Doch wie die OPEC und die IEA die Entwicklung einschätzen, wird erst mit der Veröffentlichung ihrer Monatsberichte für August in den kommen Woche klar werden. Ob die OPEC und ihre Partner ab Oktober ihre Produktion wieder langsam steigern werden, hängt derweil nicht nur von der Nachfrage ab, sondern auch von der weiteren Entwicklung der Lage im Nahen Osten. Bislang ist es noch nicht zu dem von der iranischen Führung angekündigten Vergeltungsschlag gegen Israel gekommen. Zuletzt gab es sogar wieder etwas Hoffnung, dass ein solcher Schlag, der den Konflikt weiter eskalieren würde, vielleicht doch noch auf diplomatischem Wege abgewendet werden kann.

Der Nahostkonflikt bleibt am heutigen Donnerstag im Vordergrund, während die Ölfutures an der ICE und NYMEX die Höchststände des Vortags bisher nicht überschritten haben. Bei den Inlandspreisen ist derzeit keine klare Richtung im Vergleich zu den gestrigen Erhebungspreisen erkennbar. Dennoch deutet der starke Preisanstieg am Mittwoch rechnerisch immer noch auf Potenzial für Aufschläge im Vergleich zu gestern hin.

Börsendaten 08.08.2024 um 08:41
ICE-Gasoil AUG: 718.25$
ICE-Brent OKT: 78.14$
NY-Rohöl WTI SEP: 75.19$
US-Dollar/CHF: 0.8596

Rheinfracht nach Basel: 15.50